Über den Forschungsschwerpunkt
Sprecher/innen: Christina Lutter, Walter Pohl (bis 2022)
Genese: In den vergangenen Jahren gelang es mehreren Vertreter/innen der Fakultät, eine Reihe großer kollaborativ konzipierter Forschungsprojekte einzuwerben, die wiederum zahlreiche thematische Schnittflächen aufweisen. Sie werden durch den Titel des FSP repräsentiert.
Ziel des FSP war und ist es, diese Projekte zusammenzuführen und mit ähnlichen Forschungen auf Fakultätsebene zu vernetzen:
ERC Advanced Grant Social Cohesion, Identity and Religion in Europe (SCIRE, 2011-2016)
Wesentlicher gemeinsamer Ansatz dieser Projekte ist es, historische Gemeinschaften und Identitätskonstruktionen nicht als Vorgeschichte heutiger Staaten oder Religionen zu betrachten, sondern aus ihrem jeweiligen Kontext heraus. Ziel ist dabei zugleich eine Historisierung der Gemeinschaftskonzepte selbst.
Der FSP bietet den Raum, um diese Projekte mit weiteren Forschungsbereichen und Projekten zu verknüpfen. Durch die Kooperation mit dem Institut für Mittelalterforschung (IMAFO) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) bestehen besonders gute Möglichkeiten, Nachwuchswissenschafter/innen in gemeinsame Aktivitäten einzubinden. Aufgrund dieser Ausgangssituation sind die strukturellen Rahmenbedingungen des FSP (Ausstattung, Ressourcen, etc.) außergewöhnlich günstig, sodass in der Folge weitere Drittmittel (s.u.) eingeworben werden konnten, die ihrerseits interfakultär zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und zum Ausbau inneruniversitärer und internationaler Kooperationen genutzt werden.
Im FSP fanden unter Beteiligung der genannten Projekte und in Kooperationen mit den involvierten Instituten zwischen 2011 und 2016 jährlich mehr als 20 internationale Workshops/Tagungen statt (d.h. insg. rund 100 Veranstaltungen). Dazu kommen zahlreiche Publikationen (s.u.) in namhaften internationalen Verlagen.
Besonderes Augenmerk wurde dabei gelegt auf:
1) Disziplinen übergreifender methodischer Austausch, z.B.
- 2012-2016: International Workshop Series Historiographies of Identity, mit Princeton University, ERC Starting Grant Origins of the Vernacular Mode (OVERMODE), PI Pavlina Rychterová, ÖAW, Wien)
- 2013-2017: Internationale Kooperation mit COST Action New Communities of Interpretation: Contexts, Strategies of Religious Transformation in Late Medieval and Early Modern Europe, PI Sabrina Corbellini, Univ. Groningen)
- 2013: Internationale Tagung Jews and Christians in Medieval Europe. The Historical Legacy of Bernhard Blumenkranz (IÖG, Institut für die Geschichte der Juden in Österreich, der ÖAW, ERC Advanced Grant The Legal Status of Religious Minorities in the Euro-Mediterranean World (5th-15th centuries), PI: J. Tolan, Univ. Nantes)
- 2016: Internationale Tagung Monastic Journeys (Institut für Byzantinistik und Neogräzistik, MoByz, ÖAW, CNRS Paris, Univ. Nantes, Ecole Francaise de Caire)
2) Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch zahlreiche Dipl.-, MA-, PhD-Arbeiten, mehrere Marie Curie-, Docteam-, Lise-Meitner-, Charlotte-Bühler-Stipendien.
3) Inner- und interfakultärer Austausch, z.B.
- regelmäßiger interdisziplinärer Dissertant/innen-seminare (DSPL 41), u.a. mit dem Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Fakultät für Sozialwissenschaften;
- RingVO Visions of Community: Gemeinschaftsvorstellungen im mittelalterlichen Europa, Südarabien und Tibet im Vergleich
4) Auf Fakultätsebene ist der FSP personell und inhaltlich vielfach mit anderen FSPs verbunden, besonders: Historisch-Kulturwissenschaftliche Europawissenschaften, Österreich in seinem Umfeld, Frauen- und Geschlechtergeschichte; Text und Edition.